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Persönlicher Kommentar

Zur Sache

Ostern bedeutet Auferstehung. Wiederbelebung. Gute Botschaften verbreiten.

An die Freude in einem demokratischen Land zu leben, möchte auch eines unserer engagierten Mitglieder erinnern:

„Als Angestellte habe ich den freien Tag zum Anlass genommen, die am Hamburger Rathaus mit folgender Inschrift „Libertatem quam peperere maiores digne studeat servare posteritas“, „Die Freiheit, die errungen die Alten, möge die Nachwelt würdig erhalten“ verewigte Freiheit zu ehren.  Ich stehe damit für viele alleine auf dem weiten Platz des Rathausmarktes und stelle folgende Fragen: „Was ist gesundheitsgefährdend?“ und „Was darf strafbar sein?“. Gesundheitsgefährdung geschieht nicht allein durch ein Virus, sie ergibt sich auch aus Isolation, Enge, Denunziantentum, Übergriffe der Exekutive, finanzielle Ausweglosigkeit, fehlende Präventionsmaßnahmen und Therapien.

„Der Mensch lebt nicht vom Brot allein“ – als Herdentier mit natürlichem Bewegungsdrang wohnen uns allen die Grundbedürfnisse nach Vorhersehbarkeit, Partizipation, sozialen Kontakten, Raum und Nähe inne. Sie alle stärken entscheidend das Immunsystem zur Viren-Abwehr. Frische Luft, Bewegung, soziale Nähe, Transparenz und Unterstützung wirken auf psychologischer als auch auf körperlicher Ebene und entsprechen damit unserem natürlichen Selbsterhaltungstrieb, der uns am Leben hält.

All dem zum Trotze wird derzeit konsequent mit inkonsistenten Regelungen gegen Bedürfnisse und Notwendigkeiten vorgegangen, nicht zu vergessen die schlagartigen Beschränkungen der Grundrechte und des freien Wirtschaftens – begleitende Evaluationen der Maßnahmen und ein breiter Austausch auf wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene finden kaum statt.

Als alleinerziehende Mutter mit Teilzeit-Tätigkeit und Selbstständigkeit erlebe ich tagtäglich, wie Ausgrenzung von prekären Gruppen durch die Maßnahmen eklatant zunimmt und Problemlagen sich zuspitzen. Der unbeirrbare Schrei nach #socialdistancing auf ganzer Linie ist nicht gleichzusetzen mit nachhaltiger Gesundheit, denn er wirkt sich auf all diejenigen verheerend aus, deren soziale Strukturen zur Bewältigung des Alltags nicht im eigenen Haushalt angesiedelt sind. Hilfe durch die eigene Mutter anzunehmen kann jetzt strafbar sein, der Besuch der besten Freundin ebenfalls. Sogar der Einkauf im Supermarkt wird für Alleinerziehende zum moralischen Spießrutenlauf und zur Odyssee auf der Suche nach der infektionstheoretisch optimalen, tagesaktuell rechtlich korrekten und sozialverträglichen Form.

Allein in der Krise. Nur wer das selbst erlebt, weiß, dass das, was schön und solidarisch klingt, in der Praxis ein Fallstrickpfad für diejenigen ist, die in unserer Gesellschaft bisher sowieso schon prekär gelebt haben.

Ich bin Mama. Alleinerziehend. Ich verdiene mein Brot selbst. Und engagiere mich politisch. Aber meine Möglichkeiten, Einfluss zu nehmen und auf die Nebenwirkungen dieser Maßnahme hinzuweisen, sind gering, wenn selbst das Demonstrieren zum seltenen Exklusivrecht für ausgewählte politisch gewollte Bewegungen wird.

Ich bin im Frieden geboren worden. Ich bin im Frieden groß geworden. Und ich darf Tag für Tag aufs Neue bestrebt sein, die Freiheit der Alten aufrechtzuerhalten. Unsere Vorfahren haben Schreckliches erlebt, aus dem wir gelernt haben sollten. Darum stehe ich ein für unser Recht und unsere Aufgabe, die Menschenrechte zu bewahren - auch und gerade in Zeiten einer gesellschaftlichen Krise. Denn Menschenrechte sind unteilbar, universell und unveräußerlich. Und sie gehen uns alle an, jeden von uns. Auch und gerade jetzt!

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Wichtiger Hinweis:
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