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Persönlicher Kommentar

Unser Wirtschaftssystem ist krank...und macht (fast alle) krank

Was weißt Du eigentlich über unser Wirtschaftssystem? Ich weiß nicht so viel im Detail, aber nach 30 Jahren Arbeit darin sagt mir mein Bauchgefühl, dass es immer schlimmer und kränker wird. Und dies trotz Teilzeit, Homeoffice und Work-Life-Balance etc.
Oft ist von „freier Marktwirtschaft“ die Rede, doch eigentlich ist sie zusätzlich noch eine „kapitalorientierte, freie Marktwirtschaft“, wobei mit Freiheit gemeint ist, dass Wirtschaft frei sein sollte alles zu tun, was ihr nützt.
Ein paar Dinge stechen aber ziemlich heraus in den letzten 20 Jahren, komischerweise ohne dass darüber sehr laut öffentlich gesprochen wird.


1. Die Produktionsmengen steigen und steigen immer weiter, und wenn sie es kurz einmal nicht tun, dann wird das gleich als drohende Katastrophe dargestellt. Gleichzeitig schrumpft unsere Bevölkerung und besonders auch die Zahl der Erwerbstätigen. Da dennoch die Wachstumswerte der Wirtschaft in den letzten Jahrzehnten immer weiter gestiegen sind, kann man sagen, dass immer weniger Menschen immer mehr produzieren können und immer mehr Gewinne erarbeiten. Fazit: Die PRODUKTIVITÄT ist deutlich gestiegen. Und sie wird es dank künstlicher Intelligenz und Robotertechnik noch weiter tun!

2. Unseren Regierungen fehlt ständig vorne und hinten Geld, um z.B. die Infrastruktur in Schuss zu halten, oder um Armut und Elend eines Teils der Gesellschaft endlich abzuschaffen, oder um unsere Kinder in den Schulen von entspannten, nicht überforderten Lehrern gut unterrichten zu lassen. Der Geldbedarf der Regierung wächst immer weiter und nie reicht es aus, um selbst die elementarsten Aufgaben für die Bevölkerung wirklich gut zu erledigen.

3. Da die Deutschen schon lange keine Lust mehr haben mehr als 1,4 Kinder zu zeugen, funktioniert unser altes Rentensystem nicht mehr. Als Lösung wurde einem ganzen Volk schmackhaft gemacht das Ersparte über Mittelsmänner oder Finanzprodukte an den Börsen anzulegen, mit dem Versprechen, dass dort ja eigentlich jeder schnell reich werden kann, ohne Ahnung haben zu müssen. Denn bis auf wenige, kurze „Unwetter“ läuft es an den Börsen ja augenscheinlich immer nur nach oben – so wird es zumindest suggeriert. Doch der schöne Schein trügt ganz enorm, und schon sehr viele Menschen haben hier ihre Altersarmut erst eingeläutet. Richtig absahnen kann aber an den Börsen eine kleine Gruppe von Menschen, wobei es sich um Summen handelt, mit denen manchmal ganze Staaten saniert werden könnten. Hier fließt extrem viel Geld hinein – und verschwindet oft auf wundersame Weise, manchmal laut und manchmal leise!


Ich fasse also mal zusammen:
I. Wir sind in der Lage mit immer weniger Arbeit immer mehr Produkte und Gewinne zu erzeugen
II. Die Aufgaben des Staates können nach wie vor nicht erledigt werden, weil immer Geld fehlt, obwohl es eigentlich da sein müsste.
III. Eine kleine Gruppe von „Spezialisten“ holt sich über die Finanzmärkte riesige Geldsummen, welche teilweise durch Spekulationen dann einfach wieder vernichtet werden, Macht ausüben oder auch mal neue Autokratien errichten

Finde den Fehler!
Unsere neue Regierung verlangt nun allen Ernstes, dass wir alle mal den Arsch hochkriegen und mehr arbeiten sollen. Für was noch gleich, wenn doch auch bei allen Vorgängerregierungen die Gewinne der Wirtschaft nicht ausreichend in die Erledigung der Staatsaufgaben geflossen sind, obwohl die Produktivität permanent gestiegen ist?
Es ist wirklich nicht so schwer zu verstehen, dass viel von dem Geld, welches die Bürger erwirtschaften, einfach nur abgezweigt wird in Taschen, die sehr tief und sehr dunkel sind, und mit dem dann riskant gezockt wird. Und wenn es erst in diesen Taschen ist, kommt es auch nicht mehr zurück!

Verschwörungstheorie? Nein. Ich kenne keine Namen von irgendwelchen „bösen“ Leuten, und sie interessieren mich auch nicht. Aber wenn man sehen kann, dass ein Fluss kleiner wird, weil das meiste Wasser nun durch einen künstlichen Kanal anderswo hinfließt, dann braucht man auch keine Theorie. Dann ist das prinzipiell wohl einfach so, wie es aussieht!


Entscheide Dich bitte!
Wie es aussieht, gibt es genau drei Möglichkeiten, wie sich jeder von uns nach dieser Erkenntnis entscheiden kann.

A. Selbst Profiteur werden! Wem der Rest der Mitbürger sowieso überwiegend nur auf die Nerven geht, für den wird es attraktiv sein zu versuchen einfach so lange und so viel von diesem System für sich selbst herauszuholen, wie das noch möglich ist. Dahinter steht dann die Hoffnung, dass genug Geld auf der Bank und genug Immobilien im Grundbuch ausreichen werden, um sich den Mob und andere Unannehmlichkeiten vom Hals halten zu können.

B. Sich organisieren, um dieses krude Wirtschaftssystem durch ein besseres, mehr am Gemeinwohl orientiertes System abzuräumen! Ob dabei Superreiche geschröpft werden ist eine ganz andere Frage. Zuallererst muss eine praktisch funktionierende und für die meisten Bürger versteh- und annehmbare Lösung her, die in kurzer Zeit etabliert werden kann! Du meinst, das geht nicht? Neben dem Kommunismus und Sozialismus hat es der Kapitalismus selbst ebenfalls vorgemacht, dass neue Ideen sich in kurzer Zeit durchsetzen können, wenn die Bürger sie für gut genug und besser als die alten Zöpfe halten. Der Kapitalismus löste damals das feudale Wirtschaftssystem ab und transferierte Macht und Gestaltungsmöglichkeiten zu denen, die mit Geld umgehen konnten, anstatt dies nur über Abstammung zu vererben.

C. Oder….Du wartest einfach ab und machst nichts. Sieh einfach zu, welche Kraft sich durchsetzt und schließe Dich dem Sieger an, wenn der „Kampflärm“ abgeklungen ist. In der Zwischenzeit zeuge aber bitte in paar Kinder, denn die Gesellschaft braucht junge Menschen um die ganzen Trümmer und Kollateralschäden zu beseitigen, die durch das Aussitzen von miesen Lösungen entstanden sind und weiter entstehen (es grüßen Herr Kohl und Frau Merkel, die Weltmeister im Aussitzen).


Falls Du Dich für B entscheiden solltest, dann erkundige Dich doch schon mal nach den Begriffen „Ökologisch-soziale-Marktwirtschaft“ und „Gemeinwohlökonomie“. Das zweite steckt im ersten mit drin und beide haben zum Ziel, dass die Wirtschaft (bzw. die Arbeit der Bürger in der Wirtschaft) dem Zweck dienen soll, dass alle in einer sicheren und gesunden und fairen und solidarischen und zufriedenen Gesellschaft und Umwelt leben können.

Wie Du uns erreichen kannst, weißt Du ja schon. Bis später dann!
Mit der ÖDP gehts gemeinsam fürs Gemeinwohl

Autor/in:
André Bujok
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